Glühweinverkostung

17. Dezember 2019

Euer FuV hat keine Kosten und Mühen gescheut und in einem aufopferungsvollen Selbstversuch sieben Sorten Glühwein (alle erhältlich bei Edeka) getestet. Um euch in unseren Bewertungsprozess mit einzubeziehen, geben wir euch hier einen zeitlichen Verlauf unseres Abends, inklusive der Bewertungen – viel Spaß! 🥂

🕗 20:00 – Um den Abend gesittet zu starten, dachten wir, wenn wir schon durch den alkoholfreien Glühwein müssen, dann doch gleich am Anfang. Also ging es an Glühwein #1: Berry good punsch, ein alkoholfreier Glühpunsch von Katlenburger. Geruchstechnisch erinnerte er uns doch sehr an künstliche Waldbeeren, Sauna, Erkältungsbad und Badezusatz 🛀. Zumindest geschmacklich konnte man aber nicht meckern. Abgesehen vom geringen Knallfaktor (0/7) schmeckt das Zeug tatsächlich wie Glühwein! Wir fanden ihn süß mit einer leicht säuerlichen Note und angenehm würzig. Die Testgruppe vergab im Durchschnitt 3,4/7 Punkten und fasst diese Kostprobe mit „doch lieber Tee“ zusammen.

20:15 – Dann aber ganz schnell weiter zum guten Zeug – Glühwein #2: Glühapfel Heiss vom Deich, ein Glühwein aus heimischem Obst von Elbler. Im Grunde flüssiger Apfelkuchen, der es trotz dem geringen Knallfaktor 0/7 wegen geringen Alkoholanteils von 4,0 Vol.-% in unsere Top-Glühweine schafft. Er riecht lecker weihnachtlich nach Apfel und schmeckt auch genau so: wie warmer Apfelsaft 🍎. Den ohnehin kaum vorhandenen Alkohol schmeckt man überhaupt nicht und auch sonst ist der Geschmack keiner, bei dem man „oh ja, das ist Glühwein!“ rufen würde. Trotzdem sind unsere Tester recht überzeugt und vergeben mit der Aussage „Lecker!“ im Schnitt 5,1/7 Punkten.

🕣 20:30 – Es ist Zeit für ein Experiment: Kann oranger Glühwein schmecken?! Spoiler-Alert: NEIN! Glühwein #3: Fruchtiger Glühwein aus Orange, Granatapfel und Kirsche 🍒 von Valensina fällt schon optisch durch eine trübrote Farbe und abgesetztes Fruchtfleisch am Flaschenboden auf. Riechen tat das Zeug schonmal widerlich süß nach Orange. Geschmacklich werden die Befürchtungen leider getroffen. Der Nachgeschmack ist ekelhaft und leicht bitter auf der Zunge – wir raten ab! (Für 8,0 Vol.-% lohnt sich das Experiment jedenfalls nicht.) Die Tester sind sich einig und mit 1,3/7 Punkten ist dies mit Abstand der unbeliebteste Glühwein.

20:40 – So schnell wie möglich gehen wir über zu Glühwein #4: Frucht Glühwein – Apfel, Zimt von Katlenburger. Noch so ein nach Apfelkuchen riechender „Glühwein“. Wenn ihr von diesem Tasting eins mitnehmen könnt: Trinkt den nicht kalt! Es schmeckt künstlich und ein wenig nach Plastik. Erwärmt man das Plastik allerdings, bekommt man ein erstaunlich fruchtiges Getränk, das laut einem Tester schmeckt „wie saure Äpfel ohne Säure“ 🍏. Der Knallfaktor mit 4/7 kann sich da auch schon sehen lassen. Daher gibt es eine zimtige Bewertung von 5/7.

🕘 21:00 – Dank der Knallfaktoren der bisherigen Getränke öffnen sich unsere Geschmacksknospen der Erfahrung, einen weißen Glühwein (Lühwein #5: Bio! Weißer Glühwein) optimal zu bewerten. Dies führt zu Aussagen wie: „Ja, der riecht nach … Wein“ 🍷, „Der riecht nicht viel, aber der Alk zieht in der Nase!“ und „schmeckt wie … weißer Glühwein“. Wie man eventuell merkt: wir waren nicht allzu überzeugt. Ballern tut er aber trotzdem. 10,6 Vol.-% können sich schon sehen lassen. Daher unsere Gesamtbewertung 3/7.

21:20 – Unser nächster Glühwein ist wieder von Katlenburger: der Harzer Beeren Glühwein mit nem ordentlichen Knallfaktor von 5/7. Das ist endlich mal ein ordentlicher Glühwein wie man ihn erwartet. Er überzeugt schon mit dem Flaschendesign: Ein weihnachtliches Gedicht auf der Rückseite wird von einem Tester mit überraschend wenig Lallen vorgetragen. Der Geruch ist „voll gut“ und die Nase brennt beim warmen Einatmen, wie es sich für Glühwein gehört. Die Beeren 🍇 aus dem Glühweinnamen lassen sich zwar erschnuppern, aber im Geschmack erkennen wir nur noch „jup, das ist anständiger roter Glühwein“. Unser Fazit ist „Super Glühwein!“ und wir vergeben im Schnitt 5,1/7.

🕤 21:30 – Finaleee, ohoo! Richtig hohe Erwartungen hatten wir an Glühwein #7, den Thüringer Glühwein von Weinhaus Freyburg. Mit lecker 11,3 Vol.-% ist der der knalligste unter unseren Schätzchen. Im Geruchstest kommt außer „Wow, der ballert schon in der Nase“ und Erinnerungen an letztes Silvester 🧨 nicht mehr viel rum (Hihi, Rum!). Der Geschmackstest ergibt: Irgendwie schmeckt der am Anfang scharf, dann würzig säuerlich aber gar nicht süß. Pluspunkt: schmeckt so als würde man sehr betrunken davon! Deshalb in der Endwertung eine soilde 4/7 – „Bam!“.

21:45 – Offizieller Teil: Check! Aber jetzt stehen da sieben angefangene Flaschen Glühwein vor uns … inakzeptabel! Ein Glück gibts in der Küche ne halbe Flasche Amaretto. So beschließen wir einigen weniger alkoholhaltigen Sorten noch einen Schuss zu verleihen. Also – here we go again: Der Alkfreie hat nen richtigen Boost bekommen (weil sonst lohnt der doch nicht). War gut, dann wirklich einfach wie Glühi mit Schuss, aber nicht special. Dann die beiden Apfelsorten (die orangene Plörre von Valensina kam uns nicht nochmal in die Tasse!!!). Die Kombination aus Apfel, Zimt und Marzipan schmeckt wie flüssiger Bratapfel, nur halt jetzt mit viel Alkohol. Sehr süß aber auch seeehr lecker!

Und damit: Prost ihr Lieben!

 

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