Uno mal anders – eine Anleitung für HPI-Uno!

23. Dezember 2019

Am Tisch sitzen acht Personen in höchster Konzentration.
Eine Spielerin legt eine gelbe Vier auf eine rote Drei und ruft „Blau, Uno!“.
Sofort erhebt sich Protest:

„Du musst eine Karte ziehen – wir hatten die Richtung gewechselt, und du darfst doch keine Vier auf eine Zwei legen!“

– „Muss ich nicht, wir sind schon wieder in der normalen Richtung! Aber du ziehst jetzt eine Karte!“

Zähneknirschend muss der Protestierende seinen Fehler einsehen und zieht nach.
Zu seinem Glück war es eine grüne Vier, die er direkt auf die Karte seiner Gegnerin ablegt.
Gerade so noch erinnert er sich daran, „Blau“ zu rufen, bevor er beinahe die nächste Strafkarte bekommen hätte. 

Solche und ähnliche Szenen konnte man beim HPI-Spieletreff regelmäßig beobachten.
Die Spielenden am Tisch sind nicht etwa farbenblind und leiden auch nicht an Dyskalkulie, sondern spielen Uno nach HPI-Regeln:

Selbstverständlich gibt es auch einen echten Anreiz, diese Regeln korrekt umzusetzen:

Der Ursprung dieser Regeln?
Eine Übungsaufgabe aus Mathe I, bei dem solche Regeln in logische Aussagen umformuliert werden mussten.
Die ältesten Hinweise darauf, die ich finden konnte, gehen zurück ins Jahr 2010 zu einem Übungsblatt von Maria Siebert, damals Mathe-I-Übungsleiterin.
Inzwischen habe ich aber auch von ähnlichen Aufgaben an anderen Universitäten gehört.
Wer da von wem inspiriert wurde, konnte ich leider bislang nicht ermitteln.

Weil Uno mit diesen Regeln selbstverständlich viel zu geordnet und übersichtlich abläuft, kann man eine Zusatzregel ergänzen.
Beim Richtungswechsel drehen sich dann alle Regeln um, also:

Für alle, die HPI-Uno jetzt über die Feiertage zu Hause ausprobieren wollen, eine Warnung:
Es stellt sich heraus, dass es aus unerfindlichen Gründen schwer bis unmöglich ist, Nicht-HPIler*innen davon zu überzeugen, dass dies ein tolles Spiel ist.

Viel Spaß beim Spielen wünscht,

Stefan

 

Made with ❤️ by Stefan Neubert.