Im Laufe der Woche erreichten uns Fotos von den Geschehnissen am Campus. Es wurde ein dreifarbiges Ungeheuer auf dem Hasso Lake gesichtet und hinterm Hauptgebäude wurde binnen kürzester Zeit eine weiße Sporthalle errichtet. Wir waren alarmiert, was es mit diesen Mysterien am HPI auf sich hatte. Am Montag, den 28.10., fand ein Festakt statt, welcher des Rätsels Lösung war. Das Hauptgebäude wurde mit Strahlern illuminiert. Man erkannte Fotos und Videos aus den letzten 20 Jahren und es stimmte auf den festlichen Anlass ein.
Im Hauptgebäude konnten verschiedene Forschungsarbeiten an Monitoren besichtet werden und man wurde mit einem Glas Sekt, Wein, Orangensaft oder Rhabarbarschorle begrüßt. In der Zwischenzeit fuhren weitere schwarze Limousinen vor und Menschen stiegen aus. Auch der Moderator Günther Jauch war schon vor Ort und ruhte sich in H-2.57 aus, um mit geballten Kräften durch den Abend zu führen. Dann erschien Prof. Christoph Meinel und sagte: „Hier gibt es jetzt keine große Rede, hier gibt es nur den Hinweis, dass es eine schöne Tür gibt, die ist hier hinter mir, da geht es ins Festzelt. Es gibt dann auch Essen, damit man die Reden besser übersteht.“
Gesagt, getan. Alle gingen durch eine Schleuse in den riesigen Festkubus. Wohl platziert mit anderen politischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Gästen aber auch Studierenden und Mitarbeiter*innen des HPI saßen wir an einem runden Tisch und waren gespannt, was nun passieren würde. Im Saal waren ca. 30 Tische aufgestellt und auf diesen waren Blumengestecke und Menü-Karten platziert. Während das Essen begutachtet wurde, hörten wir einen Gast sagen: „Ich sehe das heute Abend aus soziologischer Perspektive.“
Plötzlich ging das Licht aus und panisch rannten die Verantwortlichen durch die Halle. Anscheinend wurde auch der Livestream damit beendet. Aber kein Wunder, draußen regnete es. Keine fünf Minuten später ging aber das Licht wieder an und der Abend konnte los gehen. Für die ausländischen Gäste gab es Übersetzer vor Ort und Hörgeräte. Unter den Anwesenden waren Dr. Dietmar Woidke, Prof. Dr. Johanna Wanka, Prof. Oliver Günther, Jennifer Morgan und viele mehr.
Der Festakt wurde mit einem Video eingeläutet, der einen Ausschnitt aus der Arbeit am HPI zeigte. Dann spielte das Kammerorchester Potsdam ein musikalisches Stück, aber anstelle eines ganzen Orchesters gab es nur ein Duett. Dann betrat Günther Jauch die Bühne und nahm direkt Bezug zum Stromausfall. Er hätte Horrorkerzen vom Filmpark Babelsberg organisiert bekommen, da diese gerade die Horrornächte durchführen. Dann begrüßte der Institutsdirektor Prof. Dr. Christoph Meinel die Gäste mit einer Willkommensrede. Dabei erklärte er, wieso die Feier gerade Ende Oktober statt findet. Dies ist nämlich auch der 50jährige Geburtstag vom Internet. Erstaunlich wie alt das Neuland schon ist. Außerdem hatte Meinel eine sehr lange Liste an Instituten, Personen und ähnlichem vorbereitet, bei denen er sich im Namen des HPI bedankte.
Danach folgte ein Grußwort von Kanzleramtsminister Prof. Dr. Helge Braun, der betonte, dass er vom Festakt beeindruckt ist und bezeichnete es als „gediegene Party“, da es ja „nur“ der 20. Geburtstag sei. Er beendete seine Rede damit, dass wenn es nicht schon das HPI gäbe, man dieses schaffen solle. Dann folgte die erste Essenspause, wobei dies fast ein Hauch von nichts war. Die Vorspeise wurde auf einem großem Teller serviert, aber es handelte sich nur um eine Suppe, die in einer kleinen Vertiefung in der Mitte war, somit war der Rest nur ein breiter Rand.
Eine Viertelstunde später ging es weiter. Günther Jauch kündigte HPI-Fellow Professor August-Wilhelm Scheer an. Dieser hielt eine Festrede und erwähnte verschiedenste Errungenschaften des HPI und dass Prof. Christoph Meinel seinen Vertrag über seine Erimetierungsgrenze verlängern wird. Dann folgte wieder Musik, diesmal ein Solo-Auftritt mit einer Trompete, und Essen.
Endlich startete die Rede von Prof. Dr. h.c. Hasso Plattner, welcher die Gäste begrüßte mit: „Guten Abend, an alle die Rang und Namen haben.“ Dann startete er mit einer Geschichte, die beim Mauerfall anfing und wie er den erlebte. Denn das Gelände vom HPI ist der ehemalige Todesstreifen der Berliner Mauer. Außerdem erwähnte er, dass mittlerweile schon 450 Millionen Euro von der Stiftung ins HPI geflossen sind und es erstaunlich sei, was damit passiert ist. Er lobte dabei auch die Exzellenz der Studierenden und sagte, dass er im Abi eine 1,9 hätte und damit hier gar nicht angenommen worden wäre. Er erwähnte viele Anekdoten, die schon bei früheren Veranstaltungen fielen, wie die Bedienung einer Mikrowelle oder Pizza. Natürlich berichtete er auch über die Zukunftspläne und seine Visionen noch mehr Professuren zu besetzen.
Im Anschluss stellte Günther Jauch noch ein paar abschließende Fragen an Plattner und der Abend endete dann in gemütlichen Gesprächen mit Dessert an den jeweiligen Tischen. Für eine Geburtstagsfeier gab es hier leider keine Luftballons oder Geburtstagslieder, aber vielleicht erwartet uns das beim nächsten Jubiläum.
Wir gratulieren auch von unserer Seite aus dem Hasso-Plattner-Institut zum 20. Geburtstag!