Alles Mate oder was?

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Einige der Flaschen in einem Bild

Auch am HPI ist die Club Mate eines der beliebtesten Getränke. Doch der Durstlöscher der Brauerei Loscher ist längst nicht das einzige seiner Art, es gibt noch unzählige weiterer Sorten. Zeit also, einige durchzuprobieren und zu testen.

Mate ist eine uralte südamerikanische Pflanze. Schon im 19. Jahrhundert tranken die dortigen Bewohner Mate als normalen Tee, zeitweise war der Anbau sogar Wirtschaftsfaktor Nummer eins im brasilianischen Bundesstaat Paraná im Süden Brasiliens. Auch heute noch werden in Argentinien jährlich knapp sieben Kilogramm Mate pro Kopf getrunken. Inzwischen ist das Getränk auch in Deutschland angekommen und wird hauptsächlich mit der Club Mate assoziiert, welche in Berlin zum Standardsortiment jedes Supermarktes gehört. Dank des hohen Koffeingehaltes ist es auch bei Studenten des HPI sehr beliebt.
Da es inzwischen viele Nachahmer und Konkurrenten auf dem Markt gibt, dachte ich mir, dass es mal Zeit wäre, die Sorten miteinander zu vergleichen. Dabei habe ich zu jedem Produkt den (subjektiven) Geschmackseindruck und eventuelle Besonderheiten festgehalten.
Alle Getränke haben ähnliche Eigenschaften, so ist der Zuckergehalt bei allen zum Beispiel bei zwischen fünf und sieben Gramm pro 100 ml. Auch der Koffeingehalt ist bei allen bei rund 20 mg/100 ml. Ausschläge nach oben gibt es bei 1337mate/Leetmate (29 mg/100 l), nach unten mit 6,5 mg/100 ml bei der Maki Mate.

Club Mate

Club Mate gab es bereits 1924, damals noch als Sekt-Bronte bekannt. Seit den 50er Jahren firmiert es unter dem jetzt bekannten Namen. Überregional bekannt wurde es aber erst ab 1994, als die Brauerei Loscher das Rezept durch einen Firmenaufkauf erhielt.
Der Geschmack dürfte inzwischen jedem bekannt sein. Wer noch nie zuvor Mate getrunken hat, beschreibt den Geruch und Geschmack eher als muffig bis rauchig, mitunter auch als »nassen Aschenbecher«. Allerdings ist dies eher eine Sache der Gewohnheit, nach genügend getrunkenen Flaschen mögen die Meisten Club Mate. Mir persönlich schmeckte sie tatsächlich von allen getesteten Mate-Sorten am Besten, ob das objektiv bei jedem der Fall ist oder eher eine Sache der Gewohnheit kann ich aber nicht sagen.
Ihr findet Club Mate inzwischen in Berlin und Potsdam in eigentlich jedem Supermarkt oder Späti. Preislich liegt sie meist bei 80 Cent bis 2 Euro. Auch in Klubs oder auf Veranstaltungen kann man immer öfter Club Mate trinken, nicht zuletzt auch bei unseren Friday Beers.

Club Mate ICE-T

Als Eisteevariante enthält diese Club Mate mit 22 mg etwas mehr Koffein, zudem ist der Zuckergehalt mit 7 g von allen getesteten Sorten am höchsten.
Mich persönlich hat der Geschmack ein wenig an den Lipton Sparkling Eistee Pfirsich erinnert, die Matenote ist aber auch deutlich zu schmecken. Diese Sorte ist etwas dunkler und hat einen recht neutralen Geruch und Geschmack. Dank des hohen Zuckergehaltes schmeckt sie süßer und ist vermutlich als »Einstieg« in die Matewelt besser geeignet.
Man kann sie fast überall dort kaufen, wo es auch Club Mate gibt, meist ist sie sogar fünf bis zehn Cent günstiger.

fritz-mate

Der Hamburger Getränkehersteller sprang erst im Juni letzten Jahres auf den Mate-Zug auf und brachte seine fritz-mate in Verkehr. Obwohl die Fritz-Getränke in Märkten und Gastronomien allgegenwärtig sind, habe ich persönlich noch keine fritz-mate »in freier Wildbahn« gesehen.
Mir hat die fritz-mate am schlechtesten geschmeckt. Sowohl Geruch als auch Geschmack lassen sich am ehesten als »muffig« klassifizieren. Es gibt aber auch andere Meinungen, ich kenne genauso Menschen, die die fritz-mate gerne trinken. Geschmack ist nun mal Geschmackssache.

Mio Mio Mate

Mio Mio Mate ist ebenfalls an vielen Verkaufsstellen erhältlich, sowohl bei Kaufland,
EDEKA oder auch Amazon Prime Now könnt ihr die bulkigen Flaschen kaufen. Mio Mio Mate ist auch eine der günstigsten Sorten mit nur rund 60 Cent pro halbem Liter.
Geschmacklich gefällt sie mir ziemlich gut. Sie ist weniger herb als die Club Mate, dafür etwas fruchtiger. Die Mate-Note schmeckt man aber dennoch heraus.

Flora Power Mate

Flora Power Mate ist ebenfalls eine der beliebteren Mate-Sorten, insbesondere im Hamburger Raum. In Berlin ist sie etwas seltener zu finden. Mir persönlich hat sie nicht geschmeckt, der Geschmack ist zwar recht fruchtig, aber auch ziemlich herb und rauchig-muffig.

1337MATE/Leetmate

Leetmate ist wohl die Mate, die in der Hackerszene am ehesten verbreitet ist. Daher kommt vielleicht auch der Name 1337MATE: 1337 steht in Leetspeak für Leet. Das Hamburger Getränk wird daher, und aufgrund des hohen Koffeingehalts von 29 mg/100 ml, auch gerne beim Chaos Communication Congress ausgeschenkt. Leider ist sie sehr teuer und in Berlin auch nur sehr schlecht erhältlich, nur wenige Händler bieten sie an. Im Onlineshop kosten 24x 0,33 Liter ganze 23 Euro – plus Pfand und Versand.
Die Mate ist deutlich herber als Club Mate, verliert dabei aber nicht ihren fruchtigen Mate-Geschmack. Ich persönlich mag sie sehr gerne, da sie nicht so muffig schmeckt wie andere Alternativen.

Kolle Mate

Kolle Mate wird in der Nähe von Chemnitz produziert und ist in Berlin nur beim Getränkehandel Ambrosseti in Charlottenburg (wie viele andere Mates auch) erhältlich.
Der Geschmack ist okay, meine Lieblingsmate ist sie allerdings nicht. Der Mate-Geschmack ist nur schwach ausgeprägt, sie schmeckt leicht wässrig und enthält eine leichte Apfelnote.

Maya Mate

Maya Mate ist die einzige der Mate-Sorten, welche auch in einer (Pfand-)Dose zu kaufen ist. Auf Amazon bezahlt man für 24 kleine Dosen nur rund 14 Euro.
Geschmacklich ist sie auf jeden Fall trinkbar, neben fruchtig-herben Noten ist leider auch eine leichte Muffigkeit feststellbar.

Maki Mate

Kommen wir zu den Mate-Sorten, die durch verschiedene Mischungen entstehen. Maki Mate besteht dabei zu 55% aus Apfelsaft und riecht daher auch primär danach. Erstaunlicherweise schmeckt sie nicht so apfelig wie sie riecht, fruchtig ist sie allerdings schon. Positiv hervorzuheben ist der fehlende Mate-Nachgeschmack (für die die nicht so gerne Mate mögen), dafür schmeckt sie leider recht wässrig.

Ulticha Mate Granat/Melone

Ulticha Mate gibt es in verschiedenen Sorten mit unterschiedlichen Fruchtzusätzen, ich habe Granatapfel und Melone getestet. Erstere schmeckt quasi genauso wie die Club-Mate Granat, meinen Geschmack trifft sie aber nicht. Ansonsten erinnert sie immer noch sehr an eine klassische Mate. Bei der Melonenvariante schmeckt man den Fruchtzusatz sehr stark heraus, allerdings wirkt sie auf mich etwas künstlich. Meinen persönlichen Geschmack trifft sie nicht, da sie mich doch zu sehr an Seife erinnert.

Ulticha Mate Mix

Beim Ulticha Mate Mix werden direkt drei Getränke zusammengemixt: Cola, Orangenlimo und Mate. Geschmacklich erinnert sie am wenigsten an Mate, sondern vielmehr an klassische Spezi. Die Orangennote überwiegt dabei, leider macht sie einen leicht wässrigen Eindruck. Wer wenig mit Mate anfangen kann, ist hier wohl am Besten aufgehoben.

Quelle: Ilosuna/Wikipedia, CC BY-SA 3.0

Mate selbst machen

Die Herstellung eines eigenen Mate-Erfrischungsgetränk ist gar nicht so schwierig. Ein mögliches Rezept wurde beim jährlichen Kongress des Chaos Computer Clubs im Jahr 2011, dem 28C3, erarbeitet. Die dafür nötigen Zutaten gibt es in jedem gut sortierten Supermarkt.
Für etwa einen Liter benötigt ihr: 1 l Wasser, 20 g Yerba Mate, 15 ml Agavensirup, 15 ml Zuckerlösung, ¼ TL Melasse, ¼ TL Guarana-Pulver, ⅛ TL Zitronensäure und ein Tröpfchen Orangenbitter. Die Mate wie normalen Tee kochen (75° Wassertemperatur, 5 Minuten Ziehzeit). Anschließend die restlichen Zutaten dazu geben, umrühren und kalt werden lassen. Die Kohlensäure kann nun mit einem normalen Wassersprudler hinzugefügt werden (Achtung: Vorsichtig sein, damit es nicht überspritzt und anschließend sehr gut reinigen!).
Wer keinen besitzt, kann den Tee auch nur mit ⅓ Liter Wasser kochen und die restlichen ⅔ dann mit Mineralwasser auffüllen.

Fazit

Letztendlich ist alles natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich persönlich finde immer noch die klassische Club Mate am leckersten, sind alle Flaschen leer nehme ich aber auch gerne Mio Mio Mate. Bei besonders hohem Koffeinbedarf greife ich dann zur Leetmate.
Wer mit Mate nicht so viel anfangen kann, dennoch viel Koffein möchte, ist wohl am Besten beim Ulticha Mate Mix aufgehoben. Zum wirklichen Wach-werden ist jedoch Kaffee immernoch am Besten geeignet, hier liegt der Koffeingehalt mit 80 mg/100 ml rund viermal so hoch wie bei (fast) allen anderen Matesorten.

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