O… Tannenbaum?

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Dies ist ein Artikel zweier Baumliebhabender, die sich aus verschiedenen Gründen dafür entschieden haben, nach Alternativen zum herkömmlichen Weihnachtsbaum zu forschen. Hier unsere Hintergründe und Ergebnisse:

Simon: 

Ich freue mich auf Weihnachten; ich freue mich, mit meiner Familie zu feiern, deutsche Weihnachtslieder zu singen und vor allem freue ich mich auf den Tannenduft unseres Weihnachtsbaums. Denn all das hatte ich letztes Jahr während meines Freiwilligendienstes in den USA nicht. Versteht mich nicht falsch; das US-amerikanische Weihnachten ist wirklich auch sehr schön! Herzliche Menschen haben mich eingeladen, ich habe tolles amerikanisches Essen gegessen und den „Spirit of Christmas“ gespürt. Leider war „Stille Nacht“ das einzige deutsche Weihnachtslied, das ich gehört habe – aber was mir vor allem gefehlt hat, war ein echter Weihnachtsbaum. Stattdessen standen überall diese Weihnachtsbäume aus Plastik herum, die zwar genauso aussahen wie echte Tannen, aber nach nichts rochen.

Ein Jahr später, zurück in Deutschland, wo wieder an jeder Ecke Weihnachtsbäume verkauft werden, frage ich mich allerdings: Was verlangt dieser Brauch wohl unserer Umwelt ab? Und wie kann ich guten Gewissens doch gesegnete Weihnachten mit Baum feiern?

Das Problem mit Weihnachtsbäumen ist nämlich, dass sie häufig in Monokulturen gezüchtet werden. Dadurch kann es zu hohem Schädlingsbefall kommen. Um das zu verhindern, greifen viele Züchter zu Pflanzenschutzmitteln, die in das Grundwasser gelangen können und so auch eine Gefahr für Mensch und Natur darstellen. Zudem ist der Kahlschlag von Bäumen problematisch. Denn wenn zur Weihnachtszeit alle Bäume auf einmal gerodet werden, senkt das die Bodenfruchtbarkeit und das Grundwasser wird durch zusätzlich freigesetztes Nitrat geschädigt.

Möchte man umweltfreundlich sein und einen schönen Tag in der Natur verbringen, kann man seinen Baum beim Forstamt einfach selbst schlagen. Brandenburg hat sehr viele Wälder mit einem hohen Bestand an Tannen, die teilweise auch geschlagen werden müssen, um den Wald generell zu verjüngen. Die Forstämter nutzen keine Pestizide, um ihren Bestand hochzuzüchten, und in Brandenburg ist der Kahlschlag von Waldbäumen verboten. Darüber hinaus ist es ein Erlebnis für die ganze Familie, im Wald seinen eigenen Baum auszusuchen und selber zu schlagen! Und preislich ist z.B. eine Kiefer schon ab 13 Euro zu haben. Hier hat das Forstamt eine Adressliste zusammengestellt, wo ihr euren Weihnachtsbaum aussuchen könnt.

Falls euch das aber zu aufwendig sein sollte, gibt es hier in Berlin auch bio-zertifizierte Weihnachtsbäume zu kaufen, die auf einen biologischen Anbau setzen und keine Pestizide verwenden.

Kira:

Ich mag Bäume auch. Sehr sogar. Aber: vor allem draußen. Früher war ich diejenige in der Familie, die sich darum kümmern durfte, heruntergefallene Tannennadeln unter den Fußleisten und Teppichen herauszupulen, um das Wohnzimmer nach den Feierlichkeiten wieder benutzbar zu machen. Und den nun teilweise braun angelaufenen Baum an den Straßenrand zu tragen, wo er im Laufe der nächsten Tage von der Müllabfuhr abgeholt wurde.

Vor ein paar Jahren fragten wir uns, ob wir wirklich einen Weihnachtsbaum haben möchten. Die losen Nadeln und dass der Baum danach einfach weggeworfen wird, fanden wir so lala. Irgendetwas wollten wir auf jeden Fall haben. Es sollte auffällig sein und Befestigungsmöglichkeiten für Schmuck und Lichterketten haben.

Solltest du dich von diesen Gedanken angesprochen fühlen, dann gefällt dir ja vielleicht eine der folgenden Ideen:

  1. Ein Holzbaum. Sprich: ein Gebilde aus Holzlatten oder -stangen, Ästen oder Zweigen, das ungefähr die Form eines Baums hat, sich aber jahrelang hält und nicht nadelt. Außerdem kann man Schmuck und Lichterketten dranhängen. Man kann einen solchen „Ersatzbaum“ entweder kaufen oder selbst bauen. Ich finde zum Beispiel diese DIY-Anleitung sehr schön. Ansonsten gibt es auch kaufbare Varianten. Dafür empfehle ich, einfach mal die Google-Bildersuche anzuschmeißen, da es viele verschiedene Modelle gibt, zum Beispiel die folgenden.
  2. Hängender Baum aus Ästen und Lichterketten. Dafür gibt es hier eine Anleitung.
  3. Ein Plastikbaum. Ist nicht ganz mein Geschmack, aber definitiv lose-Nadeln-arm und wiederverwendbarer als echte Bäume. Bei vielen Exemplaren merkt man nur bei genauem Hinsehen, dass sie nicht echt sind. Plastikbäume gibt es bei gängigen Baumärkten. (Am besten vorher online sichergehen, dass dein Baumarkt sie wirklich anbietet.)Mehr Inspiration zu Baumalternativen gibt es zum Beispiel hier.

Man kann übrigens auch einen Baum pflanzen, anstatt einen zu schlagen, und zwar mit einer Baumspendehttps://www.bergwaldprojekt.de/aktuelles/aktuelles/weihnachtsbaeume-fuer-den-wald. Mit namentlichem Zitat auch ein schönes Geschenk, wie wir finden.

Wir wünschen euch eine frohe Adventszeit!
Simon & Kira

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