Letztes Sommersemester drehten wir unseren bis dato aufwändigsten Film: Etiology mit zzt. planmäßig 60 Minuten Spieldauer, einem Dreivierteljahr Stoff- und Drehbuchentwicklung, 6000€ Budget, 15 Drehtagen, über 20 abwechslungsreichen Locations in Berlin und Potsdam, 60 Crewmitgliedern, Berufsschauspielern, spektakulärer Ausstattung, Catering, Maske, Logistik und professioneller Technik. Zeit, einen kurzen Blick zurück zu werfen auf die Highlights der Produktion.
Alles begann im letzten Wintersemester. Wir streiften umher, auf der Suche nach Inspiration. Schließlich fanden wir sie: Die eine Idee. Aus ihr entwickelte sich dann bis zum Ende des Wintersemesters eine ganze Geschichte. Wie das passiert ist, konntet ihr bereits in unserem letzten Blogartikel und im letzten HPImgzn lesen.
Dieses Sommersemester begannen wir damit, aus dieser Geschichte über Wochen hinweg ein Drehbuch zu formen. Dieses Drehbuch sollte der Bauplan für den Film Etiology werden.
Basierend auf diesem Drehbuch konnten wir mit der Vorproduktion beginnen. Die Klubmitglieder organisierten Castings, Location-Scouting-Fahrten, intensive Drehbuchsessions, Requisitenbaus, Trödelmarkt-Fahrten für Kostüme und Setausstattung, Catering, Logistik, Drehgenehmigungen, Spendenaktionen und vieles mehr. Über ein gesamtes Semester hinweg war alles auf die Vorbereitung des einen, großen Drehs ausgerichtet.
Nach monatelanger Vorbereitung fiel am 31. Juli dann endlich der Startschuss für den großen Dreh. Jeden Morgen in der Frühe kamen zwei von uns, die Aufnahmeleiter, völlig verschlafen als erstes ans Motiv, klärten logistische Fragen und sprachen sich mit dem Motivgeber ab. Nach und nach trudelten insgesamt um die 25 Crew und Schauspieler nach einem am Vorabend veröffentlichten Dispositions- und Logistikplan in Autokolonnen ein. Während die Proben und Aufbauten meist unter Hochdruck und Zeitdruck mit ungesehener Effizienz begannen, koordinierten die Aufnahmeleiter das Chaos von 20 Crewmitgliedern, die alle wissen müssen, was sie tun sollen. Und sie beruhigten den Motivgeber, trafen logistische Absprachen – »wie kommt das Catering ans Set?« –, bereiteten die nächsten Drehtage vor und schrieben Dispositionen. Glücklicherweise spielte sich die Crew sehr schnell ein. Selbst die haarsträubendsten Zeitfenster und kurzfristigsten Planänderungen meisterten wir so mit nicht mehr als ein paar Schrammen. Oft wechselten wir mehrfach am Tag den Drehort oder brauchten ganz spontan zusätzliche Verpflegung, Wasser, neue Requisiten, Ersatz für beschädigte Kostüme, Spezialtechnik uvm.; oft warfen wir viel Vorbereitung über Bord, nicht weil wir eine bessere Idee hatten, sondern weil die Zeit einfach nicht ausreichte; oft sagten Partner ab, obwohl alles schon seit langem geklärt war, und wir mussten ganz spontan Ersatz finden. Doch trotz all dieser Strapazen und trotz all des Stresses machte uns der Dreh nicht nur oft, sondern täglich richtig viel Spaß.
All das wurde nur möglich durch das unglaubliche Engagement jedes einzelnen Schauspielers und Crewmitglieds. Wir verschmolzen zu einem eingespielten Team, in dem jeder selbst in den schwierigsten und stressigsten Situationen die Moral hochgehalten hat.
Das aufgenommene Footage haben wir bereits am Drehort gesichtet. Und ein paar Standbilder aus dem Rohmaterial können bereits jetzt einen ersten Einblick in den Film geben.
Im jetzt beginnenden Wintersemester wird Etiology in die Postproduktion gehen. Daneben wollen wir mit der Entwicklung und Vorbereitung unseres nächsten großen Filmprojekts beginnen.
Wenn du dich also fürs Filmemachen interessierst und Erfahrungen sammeln willst oder schon welche hast, bist du in unserem Klub genau richtig. Ganz egal, ob du in der Stoffentwicklung, in der Produktionsorganisation, bei Dreharbeiten, in der Postproduktion oder ganz woanders mitwirken willst und welches Vorwissen zu mitbringst: Du bist bei uns herzlich willkommen und kannst jederzeit dazustoßen. Wir freuen uns auf dich!
Komm einfach zu einem unserer Klubtreffen oder melde dich bei klub-film-sprecher@hpi.de.