Stricken – ich war mir nicht sicher, ob ich das schon einmal in meinem Leben getan habe, aber nicht so intensiv, dass ich es noch könnte. Heute gab es einen kleinen Workshop zum Thema „Lerne stricken“, und da in ein paar Tagen ein neues Jahr beginnt, kann ich dann auf 2018 mit einem neuen Skill zurückblicken. Ich plaudere mal aus dem Nähkästchen, wie das Ganze ablief.
Zuerst wurde leider ein falscher Raum genannt, aber Dank der guten Vernetzung auf dem Congress habe ich schnell den neuen Treffpunkt herausgefunden: Assembly:Pseudoroom. Eines der coolsten Plätze auf dem Congress, denn er liegt direkt neben einem kleinen Planschbecken im Erdgeschoss. Vor Ort hatten sich schon um die 20 Teilnehmer angefunden und waren fleißig am stricken. Sehr gut, dann haben die Leiterinnen nun Zeit für mich. Ich wurde mit zwei Stricknadeln ausgestattet und habe mir eine Wollfarbe ausgesucht.
Dann stand eine der Leiterin vorne und erklärte, dass wir zuerst viermal so viel Faden abwickeln sollen, wie unser Strickergebnis breit werden soll. Nun sollte man sich diesen Punkt merken und den Faden zwischen dem kleinen und Ringfinger der linken Hand – für Rechtshänder – hindurchführen und anschließend zweimal um den Zeigefinger wickeln. Danach legt man den Faden noch einmal um den Daumen und klemmt den Faden zwischen Ring- und Mittelfinger fest. Danach führt man die zwei Stricknadeln gleichzeitig von unten durch die Schlaufe am Daumen und zieht den Faden zwischen Daumen- und Zeigefinger dort hindurch. Dabei lässt man den Faden vom Daumen gleiten und schnappt sich einen neuen, der Richtung Ring- und Mittelfinger geht und zieht somit die Schlaufe fest.
Meine ersten Versuche der Schlaufen waren natürlich krumm und schief und zwischendurch habe ich natürlich auch den Faden verloren. Aber Übung macht den Meister: So habe ich nach einer Stunde endlich ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht. Zwischendurch wurde neben mir eine Glasflasche runtergeschmissen, die in alle Richtungen zersplitterte und überall klebte es dann. Aber kurz darauf kamen zwei helfende „Engel“ und haben das Chaos beseitigt. Das Engel-System haben wir in einem weiteren Beitrag genauer erläutert.
Nachdem auf diese Art und Weise die Schlaufen für die erste Reihe fertig waren, lernten wir, wie man mit der zweiten Reihe weiter macht. Hierfür zieht man einen der Stricknadeln raus und hält – für Rechtshänder – in der linken Hand die Stricknadel mit den bisherigen Schlaufen, sodass die beiden Endfäden nach oben zeigen. Mit der rechten Hand führt man nun die andere Stricknadel durch die erste Schlaufe, wickelt dort einmal den Faden, der zum Wollknäuel geht, herum und zieht dies durch die Schlaufe. Dann lässt man die Schlaufe von der linken Stricknadel gleiten und zieht den Faden fest: Fertig ist die erste Schlaufe der zweiten Reihe. Mit dieser Technik fädelt man nun alle Schlaufen von einer Nadel zur anderen, bis man alle herüber geführt hat und die dritte Reihe beginnt.
Nach zwei Stunden habe ich meine Wolle vorbildlich wieder zurück aufgewickelt und bin nun bereit für ganz große Strick-Projekte, schreibt mir am besten eine Mail.