So entsteht der Erstialarm – Teil 1: Vom Brainstorming zum Drehbuch

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Eine Seite des Drehbuchs für den neuen Erstifilm

Schon seit Beginn des Sommersemesters 2017 werkelte der Filmklub an seinem bisher wohl aufwändigsten Filmprojekt. Wir setzten uns das große Ziel, den altehrwürdigen Erstifilm, der schon viele Generationen von HPI-Neulingen überdauert hat, endlich von Grund auf zu erneuern. Über viele Stufen ist das Konzept gereift, von den ersten Brainstormings Anfang Mai über unzählige Entwurfstreffen bis zum fast vollständig abgeschlossenen, brandneuen Drehbuch auf knapp 30 Seiten. Die Vorproduktion kann beginnen.

Doch von Anfang an. Am 4. Mai traf sich der Filmklub das erste mal, um Ideen für den neuen Erstifilm zu sammeln. Dabei standen wir wortwörtlich vor einem weißen Whiteboard. Ohne jegliche Einschränkungen begannen wir, die wildesten Einfälle aufzuschreiben. Zu Beginn stand noch nicht mal ein grobes Konzept, noch nicht mal die Richtung, das Ziel, das dieser neue Film anstreben soll.

Mit der Zeit reiften wilde Gedankenblitze zu großen Handlungssträngen. Es brauchte nur einen, der sagte: „Was, wenn Janno morgens aufwacht, sein Wecker klingelt und er merkt – oh Gott, heute sind Erstitage. Und niemand hat irgendetwas vorbereitet!“ Boom! Das war ein starker Gedanke. Er pflanzte sich fort in unseren Köpfen, wir konnten nicht mehr von ihm ablassen. Und so entstand der Erstialarm. Aus einem kleinen Flügelschlag.

Später tauchten dann immer mehr Ideen auf. Und wieder die Frage nach dem grundsätzlichsten Konzept. Wollen wir mit diesem Film informieren? Ist das nicht die Aufgabe der folgenden Erstitage? Wollen wir vielleicht nur einen spaßigen Einblick geben in dieses Institut, das allen seinen Studenten so viele Möglichkeiten bietet? Da war es, unsere Richtung, unser Ziel, das wir suchten.

Jetzt ging alles ganz schnell. Ideen über Ideen sprangen aus den Köpfen. Teils standen Filmklubler drei Stunden am Stück im Seminarraum und schrieben Whiteboard nach Whiteboard mit ihren Gedanken voll. Die Handlungsstränge etablierten sich, wir gestalteten sie immer weiter aus. Schließlich wuchs ein Konzeptdokument heran, das alle Ideen in einer geordneten und zweigeteilten Handlung festhielt. Aus diesem Papier sollte einmal das über 30-seitige Drehbuch entstehen.

Doch der Weg vom Konzept zum Drehbuch ist nicht zu unterschätzen. Es galt, aus dem kontinuierlichen Entwurf konkrete Szenen zu schreiben, die wichtigsten Handlungsmomente auszuwählen, die Charakterzeichnung der wichtigen Figuren nicht zu vergessen und generell intrinsische menschliche Motivationen für die Taten jeder Figur zu finden. Denn das war ein Punkt, den wir bei den stundenlangen Brainstormings komplett übersehen hatten. Nun war es wichtig, die menschliche, emotionale und persönliche Komponente zu ergänzen und auch die Handlung anzupassen, sodass zwei schlüssige, in sich selbst verwobene Handlungstränge entstanden.

Über viele Änderungen, Revisionen und Verbesserungsvorschläge reifte so nach und nach das konkrete Drehbuch heran. Durch die vielen HPI-Mitarbeiter, die in den Film eingeplant wurden, mussten gerade deren Figuren immer wieder überdacht werden – schließlich müssen ihre Figuren ihre realen Persönlichkeiten angemessen repräsentieren. Und auch sonst galt es viele Herausforderungen zu überwinden. Trotz viel Erfahrung im Filmklub wird es erst bei einem solch gigantischen Projekt klar, wie schwierig es ist, Handlung und Figuren kohärent, konsistent und glaubwürdig zu gestalten. Von realistischem Dialog möchte ich gar nicht erst sprechen.

Doch schlussendlich kam dieser Moment, auf den wir alle gewartet haben: Wir hatten es geschafft! Am Sonntag, dem 25. Juni, stand das Drehbuch in der finalen Entwicklungsversion fest. Ganze 32 Seiten ist es stark. Nun beginnt die Vorproduktion. Über die kommenden Monate soll hier am HPI ein Erstifilm entstehen, der die Erwartungen vieler zukünftiger Generationen von Erstis sprengt. Und bis die Drehs beginnen können, wird das Drehbuch sicherlich noch viele weitere Revisionen durchlaufen…

Weitere Artikel der Reihe:

So entsteht der Erstialarm – Teil 2: Vorproduktion könnt‘ so einfach sein, isses aber nicht

So entsteht der Erstialarm – Teil 3: Ton! Läuft! Kamera! Läuft! Und Bitte!

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